Mittelbayerische am 24.7.06
SCHWANDORF. Schwierige Situationen
gemeinsam zu bewältigen, das schweißt Freunde zusammen. Den
Beweis dafür traten rund 90 Läufer am langen Weg zwischen den
Partnerstädten Sokolov und Schwandorf am Samstag an. Trotz brütender
Hitze liefen sie gemeinsam die 156 Kilometer in zwölfeinhalb Stunden
– und (fast) alle hielten durch, so dass der und begleitende Notarzt Dr.
Wolf-Dieter Grahn kaum Arbeit hatte. Es gab keinen einzigen Hitze bedingten
Ausfall: Lediglich der 2. Schwandorfer Bürgermeister Kurt Mieschala
musste aufgeben, nachdem er sich den Fuß vertreten hatte.
Aber auch er ließ
es sich nicht nehmen, fast pünktlich um 18 Uhr beim Einlauf am Schwandorfer
Marktplatz und der Ehrenrunde am Bürgerfest-Zentrum mit dabei zu sein.
Die in eigens für den Lauf kreierten T-Shirts gekleidete Läufergruppe
wurde von vielen Schwandorfern begeistert empfangen, bevor sie der Vorsitzende
des veranstaltenden Stadtverbandes für Sport, Ernst Schober, und Oberbürgermeister
Helmut Hey auch im Namen seiner drei Amtskollegen aus Sokolov, Karel Jakobec,
Zena Berka und Jaromir Dvorak offiziell begrüßten.
„Es war trotz der Hitze
eine super Veranstaltung“, resümierte der Schwandorfer Lauftreffleiter
Max Feigl, der dem Mannschaftsführer aus Sokolov ein von Konrad Schießl
gefertigtes Erinnerungsgeschenk übergab. Die hügelige Strecke
auf tschechischer Seite sowie zwischen dem Grenzübergang Mähring
und Weiden war gerade bei den hohen Temperaturen sehr anspruchsvoll, und
es wurde auch am flachen Schlussstück durch die drückende Hitze
im Naabtal nicht einfacher. Aber es gab keine Notfälle. Und obwohl
man mit leichter Verspätung bei Mähring die Grenze passierte,
wurde der Zeitplan fast exakt eingehalten. Kurz nach 18 Uhr lief man wie
geplant am Schwandorfer Marktplatz ein.
Insgesamt waren rund 50
deutsche Läufer dabei, wobei sich eine Gruppe erst in Deiselkühn
anschloss; auf Seiten von Sokolov waren es rund 40; sie wurden von insgesamt
zwei Bussen begleitet. „Die Läufer sind bei der Hitze an ihre Leistungsgrenze
gegangen“, lobte Feigl ihr Engagement; jeder einzelne hat nach seiner Einschätzung
zwischen 20 und 45 Kilometer laufend hinter sich gebracht.
Am Ziel zeigte sich OB Helmut
Hey glücklich über den reibungslosen und unfallfreien Verlauf
des Freundschaftslaufes, der in diesem Jahr zum vierten Mal stattfand,
und über die Tatsache, dass er als Stadtoberhaupt laufend von Kurt
Mieschala vertreten wurde, denn das Laufen zähle nicht zu seinen Kompetenzschwerpunkten,
räumte Hey ein.
„Man kann dieses Zeichen
der Völkerverständigung angesichts der schwierigen Bedingungen
gar nicht hoch genug bewertet“, sprach auch Ernst Schober von einen gelungenen
Partnerschaftslauf, der nicht nur sportliche, sondern inzwischen längst
auch gesellschaftliche Kontakte schafft.